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Miniaturen entfärben

#1 von Eversor , 26.04.2009 15:04

Da ich bereits seit vielen Jahren bemale und immer wieder "Unfälle" kaschieren oder fremd bemalte Figuren blank haben wollte, probierte ich bereits einige Methoden zum entfärben aus. Hier einmal ein Überblick über die verschiedenen Produkte, mit denen ich Erfahrungen sammeln konnte.

Aceton
Anwendbar bei: Metallfiguren, begrenzt auch Kunststoff
Kosten: ca. 4-7 € pro Liter im Baumarkt
Erfolg: Nach längerem Einwirken (mehrere Stunden) ließ sich meist der größte Teil der Farbe (sowohl GW als auch Revell, z.T. lackiert) mit einer Bürste entfernen, auch Sekundenkleber löste sich. Wenn man Kunststoff nur ganz kurz einweicht und sofort danach kräftig abbürstet, kann man es meist unbeschadet reinigen. Legt man es aber zu lange rein, dann hat man schnell einen Nurgling. Die Grundierung ging übrigens auch mit ab.
Probleme: Aceton kann nicht in den Ausguss gekippt werden sondern ist getrennt zu entsorgen. Hinzu kommt, dass es starke Dämpfe freisetzt und somit nur bei sehr guter Belüftung eingesetzt werden sollte. Außerdem trocknet Aceton stark die Haut aus.

Terpentinersatz
Anwendbar bei: Metallfiguren, begrenzt auch Kunststoff
Kosten: ca. 4-7 € pro Liter im Baumarkt, geruchsfrei im Künstlerbedarf (bei höherem Preis)
Erfolg: Terpentinersatz hat einen etwas schwächeren Effekt als Aceton, entfernt auch nicht unbedingt die Sprühgrundierung.
Probleme: Ebenso wie Aceton gibt es hier Dämpfe, wobei diese nicht so schädlich sind wie Aceton und eher stören.

Backofenspray
Anwendbar bei: Kunststoff, Metall
Kosten: ca. 3 € pro Dose im Supermarkt
Erfolg: nachdem ich mehrere male die Figur in einem Einmachglas dick mit dem Spray überzogen hatte und alles einwirken ließ, konnte ich nach ein bis zwei Tagen die Farbe teilweise Abbürsten.
Probleme: Insgesamt der schwächste Farbentferner, man muss auch aufpassen, dass man das Aerosol beim Sprühen nicht einatmet, da es die Atemwege reizt.

Brennspititus
Anwendbar bei: Kunststoff, Metall, begrenzt bei Resin
Kosten: 2 - 3 € pro Liter im Supermarkt
Erfolg: Insgesamt eine eher unterdurchschnittliche Reinigungskraft. Es erfordert langes Einweichen und hartes Bürsten, führt aber letztendlich meist zum Ziel. Lediglich bei einem Kunststoffork, der mit Foundation bemalt war (ohne Grundierung) scheiterte der Spiritus fast vollständig. Resin muss schnell wieder abgespült werden, damit es nicht angegriffen wird, prinzipiell ist es aber einsetzbar.
Probleme: Hoher Arbeitsaufwand, Grundierung bleibt meist.

Sterillium (Desinfektionsmittel)
Anwendbar bei: Kunststoff, Metall, begrenzt bei Resin
Kosten: ca. 8 € pro Liter in der Apotheke
Erfolg: Über mehrere Jahre war dies mein Hausmittel. Es entfernt recht zuverlässig die Farbe, besser als Brennspiritus. Ansonsten ist es ähnlich in der Anwendung, braucht aber weniger Durchgänge zur finalen Reinigung.
Probleme: Grundierung bleibt meist.

Mellerud PVC-Bodenreiniger
Anwendbar bei: Kunststoff, Metall, Resin
Kosten: ca. 8 € pro Liter im Baumarkt
Erfolg: Für mich ist dies das Mittel der Wahl, da der Reiniger vielseitig ist und effektiv. Einen Kunststoff-Daishi, der dick mit Revell-Email-Farbe bemalt war, musste nicht einmal abgebürstet werden, da sich die Farbe komplett löste. Auch bei Acryl habe ich nur gute Erfahrungen gemacht, auch wenn hier stellenweise etwas mehr gebürstet werden musste. Selbst den Ork, bei dem Spiritus versagt hatte, bekam ich sauber - abgesehen von ein paar Vertiefungen.
Probleme:

Hier noch ein Tipp, den man in diversen Foren bekommt, welchen ich jedoch nicht erprobt habe:
Bremsflüssigkeit
Anwendbar bei: Kunststoff, Metall
Kosten: ?
Erfolg: Ich habe das Zeug nicht ausprobiert, es soll aber sehr gut reinigen.
Probleme: Bremsflüssigkeit ist hochgradig gesundheitsschädlich, deshalb muss man mit solider Schutzausrüstung arbeiten oder, so wie ich, gleich ganz sein lassen.


Wer weitere Methoden kennt oder selbst Erfahrungen mit den Mitteln gesammelt hat, der möge sie bitte hier Kund tun.

 
Eversor
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