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Gedankenspiele [Für alle offen]

#1 von JustInsane , 08.11.2010 12:57

10.Okrober 2070

-Solange ich denken kann waren diese Straßen mein Zuhause. Westphalen wird mir fehlen, doch ich muss weg. Ich werde mir noch Arnold schnappen und dann gehen wir so schnell es geht. Ich hätte diesen Fehler nicht machen dürfen, warum musste die Truppe auch ausgerechnet den Sohn von Hochwürden erwischen. Wer konnte ahnen, dass ausgerechnet der Sohn des erzkonservativsten Bischofs ein Magier ist, der auch noch schwarze Magie betreibt ? -

Er nahm wie in Trance sein Arsenal auseinander, dass ihn in seiner Laufbahn als Leutnant der Bischofsgarde mehrmals die Haut gerettet hatte. Die schweren Revolver waren wie seine Kinder. Er sah auf seinen Schreibtisch, dort lag sein Komlink mit den gefälschten Lizenzen und seiner neuen Identität. Er hätte nie gedacht, dass es einmal soweit kommen würde, aber das Leben ist nunmal kein Wunschkonzert. Der Bischof hat alles so gedreht, dass es so aussah als wenn es sein Neffe gewesen wäre, der auch irgendwie noch im Theurg-Ordensverzeichnis auftauche. Dann ging es los. Die ersten Teammitglieder werden tot aufgefunden. Durchsiebt von Kugeln auf dem Heimweg. Sie waren die einzige reine Adeptentruppe gewesen und waren ein "Testprogramm" gewesen. Sie alle waren entlassen und damit war die Sache erledigt. Für sie. Doch er beging einen Fehler. Als es ihn treffen sollte, schoss er zurück und erledigte gleich 2 der 4 Angreifer. Er war entkommen. Seitdem verschanzte er sich in seinem Heim. Gestern kam die Bestätigung des Fluges. Dank der Kontakte in die UCAS konnte er einen Flug nach Seattle klar machen und ein Haus und eine Fluchtwohnung klar machen. Jedoch würde er dort ankommen und Mittellos sein. Nur Gott konnte ihm noch helfen. Denn sie würden ihn jagen.

Er sah in den Spiegel. Er war alt geworden mit der Zeit. Als er vor 12 Jahren in den Dienst von Mutter Kirche trat war alles noch anders. Vor all dem Chaos. Vor dem Töten, bevor er daran seinen Gefallen gefunden hatte. Er zündete sich eine seiner Zigarren an und dachte nach. Mit 18 war er der Bundeswehr beigetreten und mit 22 der Kirche. Er tat gute Werke und die Kirche rekrutierte ihn für ihre Garde. Man war er damals stolz gewesen. Und nun ? Wurde er von Kollegen gejagt und hoffentlich würde nicht noch rauskommen, dass einer der anderen Toten einer dieser päpstlichen Speichellecker war.

Seattle würde ein Neuanfang sein, in der Unterwelt.

 
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RE: Gedankenspiele [Für alle offen]

#2 von JustInsane , 10.11.2010 16:43

10. Oktober 2070, 21:32, Ehemaliger Militärflugplatz in der Nähe von Hannover.

-Scheiße- war der erste Gedanke den er hatte als man das Feuer auf ihn eröffnete. Er war gerade auf dem Flugfeld vorgefahren als eine Kugel Bruder Arnold, dem jüngsten Ordensbruder der in seiner Truppe war, den Schädel in eine Wolke von Blut und Knochenstücken verwandelte. Sofort zogen die restlichen Vier ihre Waffen. Sie waren die Flüchtenden. Alle hatten ein neues Leben in Seattle vor sich. Bruder Igantius, der an alles herankam was man mit Geld bezahlen konnte, wollte in den Schatten als Schieber untertauchen, doch nun zog er seine Remington 990 aus dem Seesack und feuerte. Bruder Jonas, der Neuling der Truppe sprang in einem Satz über den Wagen und warf sich in Deckung. Sein neues Leben wird ihn in den Untergrund führen. Er will für die Gleichberechtigung der Metamenschen kämpfen und nebenbei Runs veranstalten. Der Einzige mit einem geregelten Einkommen wird Bruder Simeon sein. Er wurde von Ares angeheuert und wird als Konzern-Kopfgeldjäger sein Brot verdienen. Nun jedoch feuerte er wie ein moderner Racheengel aus seiner Ares Alpha. Nur das Älteste Mitglied der Truppe hielt den Kopf unten und betete zu Gott. Es war Pater Dr. Guiseppe, der beste Arzt den er kannte. Keiner war ein besserer Feldsanitäter und Chirurg. Jeder vertraute ihm. Er wollte als freier Arzt in Seattle sein restliches Leben verbringen. Sie waren Brüder und keiner von ihnen hatte ein Leben vor sich, innerhalb der schützenden Wände von Mutter Kirche, doch ob sie es schaffen würden ist eine große Frage. Die Transportmaschine erschien am Himmel und begann langsam zu sinken.
Ihre Kugeln schlugen in den Fenstern des Towers ein, ausdenen mehrere Unbekannte das Feuer auf sie richteten. Ihr Wagen wurde langsam zu einem Nudelsieb. Eine Kugel traf "Priest", wie er sich nun nannte und blieb in seiner gepanzerten Soutane stecken. Eine Granate ließ den Tower in die Luft fliegen und das Feuer verebbte. Sie sahen einander an und Pater Giuseppe begann sie alle einmal wieder streng zu ermahnen, dass sie soeben mindestens 5 Ordensregeln und die Gebote 2 und 5 misachtet hätten. Kurz darauf grinste der alte Mann wieder und meinte in seiner natürlichen, charmanten Art: "Naja, aber diese Mistkerle hätten uns sonst den Arsch aufgerissen und uns zufrüh zu unserem Herrn geschickt."
Die Maschine landete und von da an wurde geschwiegen. Es ging los.

 
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RE: Gedankenspiele [Für alle offen]

#3 von JustInsane , 12.11.2010 20:18

10. Oktober 2070, 21:52, Irgendwo über der Grenze zu Frankreich.

Das nächste Ärgernis ließ nicht lange auf sich warten. Priest wusste nicht wie, aber irgendwie war einer dieser Bastarde an Bord gelangt. Der Frachtraum der, fast 60 Jahre alten, C-17 war voll mit Schmuggelware für den Amerikanischen Kontinent und auf einmal flog ein Messer knapp an Priests Kopf vorbei in die Verkleidung. Der Angreifer hatte ein Weiteres in der Hand und riss die Augen auf, als der Priester mit übernatürlicher Geschwindigkeit dem Geschoss reflexartig auswich. Priest stand entspannt auf und sagte locker zu den anderen. "Bleibt sitzen, nur ein Poser, der meint er könnte sich mit ausgebildeten..." Priest wich dem nächsten Messer mit einem Zucken aus. Es klirrte irgendwo zu Boden. " Elitekämpfern anlegen." Jetzt war der Killer soweit und zog sein Kampfmesser, offenbar eine Monofilamentklinge. Leider mussten sie alle ihre Waffen in Waffenschränken verstauen. Der Pilot war nunmal Paranoid. Er konnte sich schon vorstellen, wie dieser Killer in die Maschine gekommen ist. Sie hatten etwas zu lange beim Einladen gebraucht, da sie ersteinmal eine Transportmöglichkeit für den Leichnam von Bruder Arnold finden mussten. Da hat er sich vermutlich aus seinem Versteck getraut und sich ins Fahrwerk geschlichen. Die Umgebungsgeräusche der Turbinen haben sein Eindringen überdeckt.
Der Killer ging nun in die Offensive und rannte mit seinem Messer auf Priest zu. Priest lief ihm ein Stück entgegen, griff den zustechenden Arm und Warf den Mann gute 4 Meter weit gegen den nächsten Frachtkontainer, der nun eine ordentliche Delle aufwies.
"So, und für solche Dilletanten wie euch zahlt die Kriche auch noch Geld ?" Es wunderte ihn wirklich was das sollte. Das waren keine Gegner, nur irgendwelche Wetworker der untersten Schine.
Der Kerl jedoch schien zäher als gedacht und stand wieder auf. Beide gingen in Kampfposition. Die übrigen Brüder warteten ab, sahen jedoch ebenso entspannt aus.
Der Killer startete den Kampf und ging mit dem Messer wieder auf Priest los. Priest sprang und erwischte den Mann im Flug mit einem ausholenden Tritt, der die meisten Anderen zu ihrem Schöpfer geschickt hätte, doch der kleine Bastard war zäh. Anstatt zu warten ging Priest nun in die Offensive und deckte den Assassinen mit Schlägen und Tritten ein. Es dauerte nicht lange und er fand große Lücken in der Verteidigung des Killers. Ein Schlag traf den Mann auf die Brust, dann folge ein Tritt auf das Knie, als der Mann dann auf die Knie ging und zustechen wollte, fing Priest den Arm ab, zerbrach ihn mit seinem Knie und rammte demm Mann danach den Ellenbogen mit voller Wucht auf den Schädel. Unter der Atemmaske des Mannes sickerte Blut hervor. Es war vorbei.
Priest ließ sich schwer atmend in seinen Sitz fallen, der an der Wand befästigt war. Die Anderen sahen ihn skeptisch an und nur Ignatius stellte die Frage, ide keiner je gefragt hat: "Wo hast du das eigentlich gelernt" Mit einer Hand deutete er auf den "kaputten" Attentäter. "Das habe ich vor vielen Jahren gelernt, als ich noch kein Priester war" meinte Priest gelassen, als er sich eine Zigarre in den Mund schob. "Musstest du ihn unbedingt umbringen ?" Fragte Pater Giuseppe. Seine Frage blieb unbeantwortet.

 
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RE: Gedankenspiele [Für alle offen]

#4 von Styrx , 13.11.2010 12:14

11. November 2070

Die Aufgabe sollte nicht leicht werden. Eine Blase purer Schwärze schwebte über ihm und war im Begriff seine dunkelsten Geheimnisse, eine Sammlung seiner schlimmsten Alpträume seines Lebens über ihm zu entleeren. Wird er sich ihnen stellen können? Wird er standhalten?
Die Entitäten der Astralebene um ihn herum beginnen zu verblassen. In der Ferne kann er noch wage die Auren seiner gebundenen Geister spüren. Doch auch sie rücken immer weiter weg von ihm. Bis nur noch der gewohnte mentale Reiz ihrer Anwesenheit zurückbleibt. Er war sich ihrer Unterstützung bei dieser Aufgabe so sicher gewesen. Doch die Realität sieht an der Grenze ganz anders aus und übersteigt jegliche Vorstellungskraft. Unsicherheit macht sich breit. Der eigene Astralkörper gerät ins wanken.
Mit all seiner Präsenz drückt sich Peter nach oben und gegen die Blase. Sie beginnt sich zu verformen und zu wabern. Doch sie will nicht einreißen. Er versucht es erneut, merkt jedoch sehr bald, dass ihn die Anstrengung sichtlich ermüdet. Sollte es nicht so einfach sein? Menschen sind doch so leicht zu beeinflussen. Ihnen seinen Willen aufzuzwingen ist eine seiner leichtesten Aufgaben. Und in der Regel genügt sein reines Charisma, um alles zu erreichen, was er will, ja will.
Peter schwebt einige Meter nach unten und lehnt sich zurück. Er fokusiert die Blase und ist innerlich beschämt, wie einfach er mit den Auren der mundanen Welt zu spielen vermag und hier - an der Grenze zwischen Astralebene und einer der Metaebenen - zu versagen droht. Die Möglichkeiten der Analyse astraler Entitäten werden ihm wohl immer verborgen bleiben. Dafür hat er sprichwörtlich einfach nicht das "richtige Händchen". Und gerade jetzt hatte er auf die Hilfe seiner Geister gehofft. Das wird ein Nachspiel für sie haben.
Peter lässt los. Ein Ruck durchfährt seinen Astralkörper. Er öffnet seine Augen und betrachtet die Decke seines prunkvoll dekorierten Bellevue-Appartements. Das ist meine Welt. Er beginnt zu lächeln. Hier bin ich Lord Woo. Hier widersteht mir niemand...

 
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RE: Gedankenspiele [Für alle offen]

#5 von Nobbi , 14.11.2010 16:12

04. Dezember 2070

Es regnet in Strömen. Die Tropfen schlugen auf Ben ein wie ein nie enden wollender Strom von Albträumen. Jeder eine eiskalte Nadel auf seinem schlaffen, bewegungslosem Körper, der in einer Gosse der seatteler Innenstadt lag.
Er konnte von hier aus eine stark befahrene Straße sehen von der er wusste das sie zu einer sehr belebten Mall führte. Viele Menschen benutzen diesen Weg um einzukaufen oder zur Arbeit zu kommen.
Seit einigen Stunden gingen Leute nur ein paar Meter an ihm vorbei ohne auch nur die kleinste Notiz von ihm zu nehmen. Kaum einer schaute in die schmutzige stinkende Gosse, aus angst vor den Gestalten die dort lauern könnten. Sie wussten nur zu gut das genau in dieser Seitengasse erst letzte Woche ein Pärchen ausgeraubt und getötet wurden. Ihre Körper lagen halb unter einem Haufen von Müll und Ungeziefer kletterte auf ihnen rum, nicht unähnlich dem seinen jetzt.
Er fror und alles tat ihm weh und wenn er könnte wäre er aufgestanden und in seine Wohnung zurückgegangen um zu duschen und zu schlafen und vielleicht die ganze letzte Nacht zu vergessen, die ihn in diese Lage gebracht hat. Aber das lag nicht in seiner Macht.
Am ende der Straße kam ein dunkelblauer Wagen mit sehr hoher Geschwindigkeit angefahren. Eine wahrscheinlich mit viel Geld und mühe gepimte Poserkarre, ein Shin-Hyunga. Bei genauerer Betrachtung erkannte er das Auto. Es gehörte dem Boss einer hier ansässigen und sehr gefürchteten GO-Gang, den T-Bone Racers. Wer es berührte starb durch T-Bone`s Hand. Sie wahren angeblich für die Morde der letzten Wochen verantwortlich.
Der Wagen war nur noch knappe hundert Meter entfernt, gleich würde er abbremsen um in einem gewagten Manöver um die Kurve zu driften.
Ben krümmte den Zeigefinger in dem er schon seit Stunden kein Gefühl mehr hatte und der Kopf des Fahrers löste sich einen Sekundenbruchteil später in einer roten Wolke auf. Das Fahrzeug geriet ins Schlingern und überschlug sich. Es krachte in eine Hauswand und fing fast augenblicklich Feuer.
Jetzt konnte er endlich aufstehen und sich von den ganzen Unrat befreien. Unauffällig zog er sich tiefer in die Gasse zurück und befahl seinen Überwachungsdrohnen den Rückzug.
Mit fast liebevollem Blick betrachtete er das Präzisionsgewehr in seinen, vor Kälte tauben, Händen.
Sein Name ist Havoc und er hat gerade einen weiteren Auftrag abgeschlossen...

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RE: Gedankenspiele [Für alle offen]

#6 von JustInsane , 15.12.2010 14:52

100 Km vor Yeraly (Kasachstan)/ 18. Dezember 2062/ 10:32 MEZ

Das Dröhnen innerhalb der Skytrain war ein beruhigendes Geräusch. Solange sie liefen ging alles gut. Leutnant Orchest alias Scarface saß in seinem unbequemen Plastiksitz und betrachtete die Männer um sich herum. Alles gut ausgebildete MET-2000 SpeOps Männer. Der deutsche Konzern hatte 3 Wörter für seine Soldaten: Kalt, gehorsam und unbesiegbar. Genau das wäre heute von Nöten.
Ein harter Schlag gegen seinen Helm ließ ihn herumfahren. Er sah das freche Grinsen von Leutnant Jim Ernest. Dieses verdammte Spitzohr kannte er schon seit er denken konnte. Sie gingen zusammen zur Schule, brachen beide früh ab, kamen beide in eine Gang und schrieben sich später beim MET-2000 ein. Er war der beste Freund, den er sich wünschen konnte, auch wenn sie es nie zugeben würden.
„Na Dickerchen. Mal sehen ob ich dir heute wieder den Arsch retten muss. Genau wie in Papua letzten Monat.“ Scarface brummte eine unflätige Beleidigung über seine Mutter und checkte in seinem Display die Munitions- und Zustandsanzeige. Alles bestens. MET sorgt für seine Kinder, immerhin hatten sie die neusten SK-Kampfanzüge und neue, modifizierte HK G12 Sturmgewehre.
Obergefreiter Broozer saß auf dem Boden und reinigte sein schweres Maschinengewehr, das er später an seinem Gyrostabilisator tragen würde. Dieser Troll konnte eigentlich sogar 2 von den Wummen gleichzeitig tragen allerdings litt der Munitionsnachschub unter seiner Feuerlust.
In den 3 anderen Skytrains saßen ihr Oberkommandierender Oberst Ryley und 6 weitere Trupps Soldaten.
Das große Display am Ende des spartanischen Laderaums leuchtete Auf und der hässliche vernarbte Kopf des Mitt-50ers erschien. „Noch 30 Minuten bis zur Landezone. Ihr solltet nun wissen warum ihr wirklich hier seid, Jungs. Kasachische Guerillas haben einen Diplomaten der UCAS gefangen genommen und fordern 60 Millionen Nuyen Lösegeld. Wir jedoch machen diesen Job für weniger Kohle. Unser Ziel: Diplomat retten und jeden verdammten Kasachen mit Blei vollpumpen der eine Waffe hält. Wir werden die LZ sichern und dann geschlossen in Yeraly einrücken und das Dorf durchsuchen. Wie, das ist euch überlassen. Bis dato: Viel Glück.“ Dann brach die Verbindung ab.
Scarface war klar was kommen würde. Sie würden reingehen und wie immer alles und jeden umbringen, der keine MET Uniform trug. Er strich sich über die vernarbte Wange. Genau daher stammte auch diese. Verdammte Vietnamesen haben Flammenwerfer benutzt. 5 Tote Soldaten auf Seiten des MET und 89 Tote Schlitzaugen. Er musste grinsen als er an den Einsatz dachte.
Eine gute halbe Stunde später, etwa 500m vom Dorf entfern schlugen die ersten Kugeln in den Rumpf des Transporters ein und die beiden Seitenkuppeln mit den schweren MG eröffneten, natürlich vom Rigger gesteuert, das Deckungsfeuer. Als die Luke offen war stürmten sie raus und die Kälte von angezeigten -31°C wären ohne den Kampfanzug vermutlich wie ein Schlag ins Gesicht gewesen.
Das Dorf war nur eine Ansammlung aus schlechten Stein- und Holzbauten. Sie stürmten das Dorf und alles ging glatt. In einer Reihe rückten sie im Schein ihrer Mündungsblitze vor und mit viel Vertrauen in ihre Kampfanzüge vor. Hier und dort ging jemand zu Boden und stand kurz darauf wieder auf und feuerte ungehindert weiter. Munitionshülsen und leere Magazine bedeckten die Straße, obwohl ihr klimpern im Donnern von Sturm- und Maschinengewehren unterging. Es dauerte keine 10 Minuten als sie alle Dorfbewohner und Rebellen auf dem Versammlungsplatz zusammengetrieben hatten. Ihre Waffen waren still, da keiner von ihnen bewaffnet war.
Oberst Ryley trat aus dem Ring von Soldaten und ging in ihre Mitte. Er sprach etwas in einer fremden Sprache und eine der Frauen antwortete ihm in einem bettelnden Ton. Er sah zu Jim und dieser nickte nur leicht. Ihre Waffen im Anschlag standen 44 Soldaten. Keiner verletzt, den Statusanzeigen nach, aber offensichtlich hatte jeder mindestens ein Einschlussloch in seiner Panzerung.
Ryley schaltete auf die Allgemeine Frequenz und sprach Subvocal mit ihnen.
„Vor 3 Tagen wurde der Diplomat von einigen Agenten der Regierung abgeholt, die entsprechendes Lösegeld zahlten. Dies ist von allen bestätigt worden. Es ist mir egal was sie sagen, unser Befehl ist eindeutig.“ Er ging wieder auf seine Position und legte sein Sturmgewehr an. „Feuer frei, ich will keine Zeugen haben.“ Kaum hatte er gesprochen, da eröffneten sie das Feuer auf die Bewohner. Blutfontänen und Fleischbrocken flogen umher. „Feuer einstellen!“ Kam durch sein Headset, es war Ryley. Eine unheimliche Stille kehrte ein und man hörte nichts, keiner Sprach aber keiner hatte gezögert, sie waren dazu ausgebildet keine Gnade zu zeigen. Der Marktplatz wurde von Litern von Blut im Schnee rot verfärbt. Drei Männer gingen durch den Leichenhaufen und erschossen jeden der noch halbwegs lebte.
Er hasste es Zivilisten zu töten, aber Befehl war Befehlt, dafür wurde er bezahlt. Scheiß auf Moral und Anstand, davon wird er nicht statt. Scarface hat kein Gewissen, dass hatte man ihm im Trainingscamp abtrainiert. Scarface war und wird immer jemand sein, der keine Gnade kennt. Das ist Scarface.

 
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RE: Gedankenspiele [Für alle offen]

#7 von JustInsane , 16.01.2011 01:09

19. Dezember 2070/ Schattenklinik von Dr. Kapselriss/ 22:22

Scarface erwachte langsam unter grausamen Schmerzen. Er spürte den Tubus in seinem Hals und fragte sich direkt wo er war. Er versuchte sich zu bewegen doch es ging einfach nicht. Panik machte sich in ihm breit. Langsam kehrte auch sein Gehör zurück und er hörte das Pipsen der medizinischen Geräte. "Doktor, der Patient wird wach." Hörte er die Stimme der Helferin von Kapselriss und noch nie wirkte sie so beruhigend auf ihn wie in diesem Moment. Dann öffnete er seine Augen und Kapselriss, der alte, grauhaarige, von diversen Ticks geplagte Mann grinste ihn mit seinen, vom Rauchen gelb verfärbten, Zähnen an. "Na, das du noch mal wach wirst hätte ich fast selbst nicht gedacht. Warte mal einen Moment, ich entferne dir mal den Tubus und dann unterhalten wir uns erstmal." Er spürte wie der Schlauch ihm aus dem Hals gezogen wurde und auch den manigfaltigen Schmerz in seinem Körper. Ja, was hatte man mit ihm gemacht ? Ein Schmerzensschrei und diverse nervöse Stimmen im Flur vor seinem Zimmer ließen beide Männer aufhorchen. Seine Zimmertür wurde aufgerissen und Sina, ein Traum von einer Krankenschwester kam herein und wieder einmal hoffte Scarface, dass ihr doch endlich mal die Bluse aufspringt. "Doktor, Howling Coyote hats erwischt. Er verliert viel Blut und hat etwa ein Dutzend offene Wunden !" Kapselriss sprintete raus und die Tür knallte hinter ihm zu.
Er war allein in dem kleinen, spartanischen Zimmer. Was war nochmal spassiert ?
Dann kamen die Erinnerungen langsam zurück.
Er war auf dem Weg nachhause gewesen. Ein Gangmitglied von El Matador, seinem "Vermieter", hatte ihn gefahren, weil Scarface natürlich auch ordentlich was getrunken hatte, als aufeinmal ein Van ihnen den Weg versperrte. Er erinnerte sich noch dunkel an den Mann, den er gesehen hatte. Ein verdammtes Schlitzauge mit einem Raketenwerfer. Der Kerl hatte aus der Schiebetür des Vans gefeuert. Er har noch rausgehechtet als der Wagen explodierte, doch trotzdem fand er sich danach an der Ziegelwand eines Gebäudes wieder. Er konnte wohl noch Kapselriss informieren, denn danach wurde es dunkel.
Wer konnte von sich schon behaupten Raketenfest zu sein ? Er musste Grinsen. Wieder einmal war er seinen Häschern entkommen. Die Schlitzaugen waren eben keine Gegner.
Nach nur 10 Minuten kam Kapselriss wieder. Sein Kittel und seine Hände voller Blut. "Der ist hinüber. Nieren- und Leberrisse. Du bist eben etwas härter. Was hat man mit dir gemacht ? Erzähl endlich. Ich bekam nur einen Anruf von dir mit einer Straße in den Barrens. Danach war nichts mehr zu hören. Glaub mir, als ich dich da sah, mit deinen Verbrennungen, dem ganzen Blut und den überall brennenden Autoteilen, hielt ich dich schon für tot. Jetzt erzähl mal." Und Scarface erzählte ihm in aller Ausführlichkeit was genau geschehen war und der Doktor schwieg. Als er endete sah er Scarface besorgt an. "Ron, wir kennen uns jetzt schon lange und du weißt ich bin nicht schlecht in dem was ich tue, aber ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für dich." "Erst die Schlechte Doc." Kapselriss entfernte sich etwas in Richtung Tür. "Na gut. Also.... spürst du deinen rechten Arm ?" Das fiel ihm erst jetzt auf. Irgendwas war anders. Er.... er spürte seinen Arm nicht !! "Was zur Hölle haben die mir angetan ?" Er riss sich zusammen, damit keiner zuschaden kam, der nichts dafür konnte. "Die Explosion hatte alle Knochen in deinem Arm zerschmettert und ihn dir bis zu Mitte des Unterarms abgerissten oder zerfleischt. Zudem hing er nurnoch an Sehnen an deiner Schulter, aber bevor du ausrastest. Ich wusste, dass du noch Geld hast und habe dir etwas vom Commander besorgen lassen." Scarface hob die Augenbrauen und versuchte seinen Kopf zu drehen, doch scheinbar war er fixiert. "Was ist das Doc, was haben sie mir gekauft, ohne zu fragen." Jetzt musste Kapselriss grinsen. "Nun, es hat ihn zwar einiges an Zeit, Geld und Nerven gekostet, doch du kennst ihn ja. Der Vater für euch Ex-Söldner-Runner." Mit einer Bewegung seiner Hand flog der Wandspiegel über Scarface und er sah sich. Den Kopf rasiert, das Kinn jedoch nicht. Die Augen dick und blau, überall Verbände, die jedoch zum Glück nicht duchzubluten schienen und dazu etwas, dass ihn fast schon freute. Ein matt-schwarz lakierter Cyberarm, doch dann überlegte er kurz, was er dafür wohl hinlegen müsste. "Wie viel Doc ?" fragte er in sehr ruhigem und ernstem Ton. "Nun, die Behandlung ist Gratis. Ausnahmsweise, weil ich einen Freund und guten Kunden nicht sterben sehen kann. Der Arm jedoch .... nun... genau 32.025 Nuyen." Scarface klappte die Kinnlade runter. Das war sein ganzes Geld. Doch vielleicht war er es wert. "Was kann der denn so ausser halbwegs gut aussehen ?". Kapselriss grinste breit. "Also, wenn er eingeschaltet wird, dann ist er auf deine, von mir gespeicherten physiologischen Eigenschaften eingestellt, jedoch mit ein paar Boni. Aufgrind deiner Arbeit, habe ich ihn mit besserer Panzerung bestellt. Ruthiumpolymercarbonfaser geflecht, dass die Kugeln von Pistolen abhält. Dazu als kleine Überraschung, wird es deine Stärke verdoppeln. Selbst ein Troll sollte nun nicht mehr mit dir Armdrücken und zu guter letzt, was ist ein Sam ohne den Stilechten Armsporn ? Also insgesamt sollte er dir gefallen."
Das stimmte. Er würde sich beim Team melden sobald man ihn losgeschnallt hatte. Zwar würde er noch ein paar Tage bleiben müssen, jedoch nicht mehr lange und dann, dann wird er sich an diesen Bastarden rächen und ihnen mit seinem Arm den Kopf abreißen. Was das für eine Ironie wäre.

 
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RE: Gedankenspiele [Für alle offen]

#8 von JustInsane , 17.01.2011 16:03

24. Dezember 2070/ Vor dem „Goldenen Lotus“ / 20:15

Scarface nahe dem bekannten Triaden-Treffpunkt des Goldenen Lotus und lauschte dem lauten Treiben im inneren. Durch die Fenster des Restaurants, das bestimmt Kugelsicher war, sah er auch, dass dort eine Abendgesellschaft aus fast 4 Dutzend Personen saß. Der Schuppen lag in einem der schlimmsten Viertel und dessen noch schlimmeren Straße. Hier regieren die Triaden als Alleinherrscher. Jedenfalls noch ein paar Minuten. Es hatte nicht lange gedauert, bis er die Attentäter identifiziert hatte. Zwar war es noch ungewohnt mit dem Cyberarm zu arbeiten, aber dank der Anpassungssoftware hatte er schnell gelernt. Sein Commander hatte ihm alles beschafft was er brauchte. Er war ein guter Mann, einer der Wenigen, die er als Freund bezeichnen konnte. Er schaute auf seine Uhr. Noch 12 Minuten, dann würde es Zeit sein die Rache zu vollziehen. Als ein dunkelgrauer Bulldog Step-VVan hinter seinem Wagen hielt griff er unbewusst an seinen Holster. Sein Kom klingelte. „He Lieutenant, ich habe hier ein bisschen Verstärkung mitgebracht. Alles Leute, die diesen Idioten den Arsch versohlen wollen, für Lau.“ Es war sein Commander. Er wusste nicht wie er reagieren sollte, also blieb es bei einem „Dann steigt aus.“ Er war nicht begeistert, aber wenn er noch ein bisschen mehr Feuerkraft hätte, dann würde es wenigstens weniger gefährlich. Aus dem Bulldog stiegen der Commander, Nature-Child, der Terrafirst!-Terrorist und 4 seiner Helfer. Alle mit AK-97, Molotovcocktails und Pistolen bewaffnet. Nature-Child grinste Scarface an und sprach mit seiner typischen hohen Stimme. „Hey altes Haus. Die Triade allein aufmischen ist `ne ziemlich dumme Idee, aber wir haben mit ihnen auch noch eine Rechnung offen. Die versenken immer ihren organischen und chemischen Müll in den Flüssen und Bächen. Wir wollen ein Zeichen setzen.“ Scarface nickte nur. Es war ihm erstmal egal. Er hatte noch 4 Minuten, dann müssten sie losschlagen. „Gehen wir hinter den Autos in Deckung. Es gibt keinen Hinterausgang. Sie sind so dekadent und haben sich keine Fluchtmöglichkeiten gelassen. Es sind etwa 30 Bewaffnete beim Rest bin ich unsicher. Leichte Kaliber, wie Pistolen und Maschinenpistolen. Ich und der Commander werden reingehen. Wir sind gepanzert. Wir treiben sie euch direkt vor den Lauf und ihr müsst nur noch durchziehen. Ich will, dass niemand diese Nacht überlebt. Verstanden?“ Ein allgemeines Nicken bestätigte ihm, dass alles klar war.
Die Männer gingen hinter den großen Fahrzeugen in Deckung und kontrollierten ihr Equipment. Scarface und der Commander, der wirklich alt aussah im Halbdunkel der Nacht, umgingen die Schaufenster des Restaurants, um den Lieferanteneingang an der Seite zu nehmen.
Die Tür war verschlossen. Jetzt war es an der Zeit mal seinen neuen Arm auszuprobieren. Die Tür aus Aluminium flog nach dem zweiten Schlag aus den Angeln und der Commander warf eine Rauchgranate in die Küche. Danach stürmten sie den Raum, genau wie früher. Die Köche hatten keine Chance. Als die ersten Schüsse aus den schallgedämpften Waffen ertönten, hörte er schon die ersten Schreie aus dem Gastraum. Sie brauchten nur wenige Sekunden, bis die Küche nur noch von Toten betrieben wurde. Jetzt jedoch kam der Hauptgang. Triadenbosse. Lecker, Lecker. Als sie den Gastraum betraten, schlugen ihnen Kugeln entgegen. Er registrierte direkt 9 Ziele. Hinter umgeworfenen Tischen und Säulen versteckt. Nun ertönte auch von draußen ungedämpftes Feuer aus vollautomatischen Waffen. Er erkannte, dass eines der Ziele ein gewisser Qin Shidong war. Der Chef des Kartells in diesem Viertel. Das würde sein persönliches Opfer sein. Den Attentäter hatte er noch nicht gesehen. Vielleicht ist er im Kugelhagel vor der Tür schon gefallen.
Dann brach die Hölle los. Scarface und der Commander schalteten auf Vollautomatik und Gas-Vent. Sie stürmten in den Raum und Kugeln sprengten das Interieur in Fetzen. Die Luft war schnell gefüllt mit Pulverdampf, Kugeln, Holzsplitter, abgesprengtem Putz und diversen anderen Splittern. Scarface suchte keine Deckung. Er stand in der Tür und schoss in langen Salven durch den Raum. Er sah einen Kopf in einer Blutfontaine verschwinden, Leute die herumgeworfen worden. Wenige Sekunden später hörte er nur das Schreien des Syndikatschefs. Der Commander hatte ihm mit einer Salve die Beine zerfetzt und der sonst so stolze Mann wälzte sich in seinem eigenen Blut und Urin.
Scarface sah etwa ein Dutzend Kugeln, die in seiner Panzerung steckten und spürte ebenfalls wie ihm Blut über die Wange lief, doch er grinste breit. Der Commander nickte Scarface noch zu, ehe er raus rannte um sich dort umzusehen.
Scarface ging langsam zu dem wimmernden Mann, der darum bat verschont zu werden und wedelte dabei mit einem Credstick über eine fünfstellige Summe. Scarface grinste ihn an und tat etwas, dass er nie wieder tun würde. Er nahm den Credstick und zerdrückte ihn mit seiner Hand. „Du wirst jetzt sterben. Langsam und Qualvoll. Wenn du mir jedoch sagst, warum ihr mich umbringen wolltet, dann mache ich es schnell.“ Und aus dem Kerl sprudelten die Informationen, Gangkriege, Konkurrenz im Drogengeschäft, aber nichts was Scarface beträfe. „Warum dann ich, du kleiner fetter Bastard ?“ Der Mann stockte einen Moment und sah aus als würde er gleich ohnmächtig werden, was Scarface jedoch mit einem Tritt gegen die Wunden verhinderte. „Du warst nur im Weg du hässlicher Trogg!“ Scarface nickte und fuhr seinen Unterarmsporn aus. „Für das Trogg wirst du langsam sterben.“
Nach ein paar Minuten trat Scarface aus dem Lokal. Vor der Tür saßen 4 gefesselte Personen. Eine Frau und 3 Männer. Scarface sah zu den Ökos und nickte ihnen zu. „Gute Arbeit alle Mann, ich danke euch. Zündet den Laden an, um die 4 kümmere ich mich.
Um 21:01 ging bei LoneStar der Anruf ein, dass ein Haus brenne. Als sie ankamen, fanden sie fein säuberlich aufgereiht 45 Leichen. Alles gesuchte Straftäter. Doch was die Öffentlichkeit nie erfuhr, es wurden 4 Personen gefunden, die an den Laternen aufgeknüpft waren und denen vor ihrem Tod die Gliedmaßen zerschmettert worden waren.

 
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