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Moorholm Stories

#1 von Nobbi , 05.12.2010 20:27

Tag 437 in Moorholm
November

Und wieder wurde mein Gold knapp.
Aber in Der Schänke bekommt man immer etwas Arbeit. Arbeit die nicht jeder annimmt, ob nun aus moralischen Gründen oder weil sie die Gefahr scheuen.
Es dauerte nicht lange und schon kam ein bewaffneter Mann auf mich zu. „Ein einfacher Auftrag und gut bezahlt“ waren seine Worte... ja ja wie immer... Wie dem auch sei. Ein Päckchen abholen und zu dem Kunden bringen klang wirklich nicht schwer.
Der Weg zum Abholplatz, ein Lagerhaus in den Docks, gestaltete sich als sehr einfach und angenehm, denn auf den Dächern der Stadt kommt man nicht nur unbemerkt überall hin sondern man hat auch eine einzigartige Aussicht auf diese wunderschöne und vermoderten Stadt.
Am Lagerhaus angekommen war Kampflärm zu hören und mir wurde schlagartig klar das es, wie immer, nicht so einfach wird wie angekündigt.
Und schon rannte jemand brennend durch die Eingangstür. Im inneren gab es einen Brutalen Kampf zwischen einem Hafenarbeiter, offensichtlich mein Kontakt, und zwei Schlägern der schwarzen Schlinge doch ein paar Bolzen und mein getreues Messer erledigten die Sache in ein paar Sekunden. Bei der Plünderung der Schläger gab es neben den paar Wertsachen eine äußerst interessante Notiz
„Tötet die Schlange
Che“
Wissen ist Macht... oder in diesem Fall Gold.
Mit dem Päckchen und den neuen Erkenntnissen machte ich mich auf den Rückweg. Mein Auftraggeber machte mir dezent klar das er die Schlange sei und war äußerst erfreut über diese Informationen... und lies eine nicht geringe Summe springen. Meine nächste wichtige Anlaufstelle war Che. Über Umwege wird er meine Nachricht schon bekommen... wie jedes mal.
Jetzt genieße ich erst mal die Frauen und das warme Bad das ich mir nun leisten kann.
Am besten beides auf einmal.

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RE: Moorholm Stories

#2 von Nobbi , 05.12.2010 23:06

Tag 438 in Moorholm
November

Gestern Abend hat Che mir einen seiner unvergleichlichen Besuche abgestattet. Ich fasse es immer noch nicht wie leise er sein kann... unheimlich...
Er war nicht sehr erfreut das ihn die schwarze Schlinge in die Suppe spucken möchte. Was seine Dankbarkeit mir gegenüber anging... nun ich kann die nächsten Tage gut leben.
Und da liegt jetzt meine Problem. Che hat mir einen Job angeboten der milde gesagt tödlich ist. Ich soll für ihn ein Unterschlupf der Schlinge infiltrieren und dann für ein Ablenkungsmanöver sorgen. Che ist dummerweise keiner dem man etwas abschlagen sollte, besonders nicht wenn er mit Platinum im Voraus bezahlt. Wer sich mit der Schlinge anlegt der lebt nicht lange... andererseits wer Che verärgert hat das gleiche Problem. Nichts desto trotz verkaufte ich die Lage dieses Versteckes an Liam, dem Hauptmann der Sadtwache. Ich hoffe das hilft mir bei meinem Vorhaben.
Nun, Wissen ist Macht und je mehr ich über des Unterschlupf raus bekommen konnte um so besser.
Zu meinem Glück habe ich mich bei der Verfolgung eines Schingenlaufburschen unglaublich dumm angestellt. Ich musste ihn töten, aus Notwehr. Ich kann mich nicht daran erinnern schon mal aus Notwehr getötet zu haben. Das schlimmste ist, das mich ein paar Leute dabei gesehen haben und sie werden das bestimmt nicht für sich behalten. Die Befragung eines Erpressungsopfers lief ähnlich schlecht. Diese verdammte Beckermaid beschimpfte mich als Dieb und Verbrecher. Um nicht noch mehr ungewollte Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen verschwand ich unverrichteter Dinge in einer Menschenmenge.
Auch käuflichen Informationen aus Moorholms Drogenhölen haben mir nicht weiter geholfen. Allerdings hatte ich dort eine ungewöhnliche Begegnung mit einer Elfin. Sie hat mir für ein paar Goldstücke den Himmel auf Erden beschert... nur eine Stunde und doch ein ganzes Leben voller Lust und Erregung. Falls ich diese Nacht überleben sollte werde ich sie erneut besuchen...
Bis zum Auftrag ist es nur noch ein paar Stunden... aber dank der schwarzen Schlinge ist mir gerade eine Idee gekommen... trotzdem muss ich mich danach lange versteckt halten um zu überleben.

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RE: Moorholm Stories

#3 von Grottshag , 06.12.2010 12:28

Für alle nichteingeweihten...
Nobbi und ich haben uns jetzt schon zum zweiten mal getroffen um einen sogenannten „One and One“ zu spielen. Ein Spieler ein Spielleiter. Ich hatte zu Anfang bedenken ob es möglich sei, aber ich muss sagen das es sehr spaßig ist und eine menge Möglichkeiten bietet.
Den Charakter den Nobbi und ich geschaffen haben ist allerdings auf ein Leben als Einzelgänger ausgelegt. Deswegen haben wir uns auch für einen Hybrid entschieden. Sammuel, so heißt er ist ein Menschlicher Dampyhr, also ein Halbvampir der sowohl ein Rugue als auch Bard ist. Es ist ein Urbaner Überlebenskünstler und Antiheld. Er untersteht keinen Moralischen Regeln und tut was er für richtig hält.
Die Idee die dahinter steht ist das ich Moorholm mit leben füllen möchte, und das geht am besten mit kleinen Abenteuern die um die Kampagnen herumspielen.
Wer Ideen hat für Personen und Charakter hat der kann es mir mitteilen. Wenn andere von Euch Lust haben mal eine solche Geschichte zu erleben oder den Sammuel begleiten möchten, der ist herzlich eingeladen.

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RE: Moorholm Stories

#4 von Simanowski , 06.12.2010 13:56

Da ich an dem 17.12 nicht kann, würd ich es gerne mal ausprobieren.

 
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RE: Moorholm Stories

#5 von Grottshag , 06.12.2010 23:17

Kein Problem. Wir müssen nur dazu einen neuen Charakter entwerfen. Denn wenn du alleine Spielst wird Flint ein paar Schwierigkeiten haben. Ich hab ab dem 15.12 Zeit...

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RE: Moorholm Stories

#6 von Simanowski , 07.12.2010 19:07

Ja das geht bei mir auch, am besten gegen halb.

 
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RE: Moorholm Stories

#7 von Grottshag , 10.12.2010 22:51

Für alle die, die sich ein paar Münzen in den Gassen von Moorholm verdienen wollen. Ich habe ab den 13.12.2010 Urlaub. Die Leute die spontan Lust auf ein paar Stunden improvisierten spiels haben können ab nächste Woche gerne Täglich mich als Dungeon Master in anspruch nehmen. Das Angebot gilt die nächsten vier Wochen . Also Nobbi... Sammuel wird einiges zu tun bekommen...

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RE: Moorholm Stories

#8 von Grottshag , 13.12.2010 15:29

Hallo...
Nobbi und ich treffen uns Heute (13.12.2010) ab 18.00 Uhr... Wer spontan Lust hat ist herzlich eingeladen...

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RE: Moorholm Stories

#9 von det-70 , 23.12.2010 02:39

Singende Wälder

Korgul, vor 6 Jahren

Verdammt, die Fährte hatte ich verloren!
Wir waren nördlich von Moorholm zur Pelzjagd. Weit genug im Norden, dass es weniger sumpfig, aber noch leicht bewaldet war. Alle waren früh aufgebrochen, um die Fallen auszulegen. Gordon und ich hatten die Aufgabe, das Lager hier ab- und weiter nördlich ein neues wieder aufzubauen. Vor allem die Feuerstelle musste gründlich gelöscht werden, um ein Wiederaufflammen zu verhindern. Deshalb blieb ich zurück, während Gordon mit den Packpferden vor ging.
Als ich nach einer Stunde aufbrach, war die Fährte im Schnee noch deutlich sichtbar.
Spuren lesen war inzwischen kein Problem mehr für mich. Seit gut sechs Jahren lebte ich unter Jägern. Wir kamen zum Handeln und Feiern in die Stadt, sonst lebten wir meist in der Wildnis. Hier draussen heisst es Lernen oder Sterben. Nun gut, da hat sich zu Moorholm natürlich nicht so viel geändert! Aber ich hatte viel gelernt. Ich war kein Knecht mehr, sondern selber Jäger. Ich führte ein gutes Schwert und einen starken Bogen. Ich fand meine Beute und traf mein Ziel. Doch diesmal stieß ich an meine, wie ich jetzt erkennen musste, noch engen Grenzen.
Anfangs konnte ich der Fährte leicht folgen, doch dann erzählten die Spuren von einem Zwischenfall.
Die Ponys hatten gescheut. Der Wind kam von links und alle Ponys waren gleichzeitig nach rechts ausgebrochen. Ich machte den Bogen bereit, die Gefahr könnte noch in der Nähe sein. Doch dann sah ich den Ausgang. Ein Yeti. Gordon hatte mit ihm gekämpft und gesiegt. Ich sollte rasch weiter, der Kadaver würde bald Aasfresser anlocken. Den Spuren zu Folge, war auch Gordon verletzt, doch nicht schwer. Seine Fährte hatte sich kaum verändert und er war aufgebrochen, um die Ponys wieder einzufangen.
Mein Problem kam aus einer anderen Richtung; das Wetter schlug um. Es gab jetzt nicht mehr eine gerade Fährte, sondern mehrere Spuren abseits der ursprünglichen Richtung und der einsetzende Neuschnee machte die Spur von Minute zu Minute unkenntlicher. Ich eilte, doch der Vorsprung war zu gross. Ich hielt mich damals für einen grossen Jäger, war aber immer noch ein ziemlicher Neuling. Anstatt zu überlegen, wie sich Gordon und die Pferde bewegen werden, um den Weg abzuschneiden, wie ich es heute machen würde, bin ich einfach nur hinterher. Dabei wurde ich natürlich immer langsamer, da die Spur immer schwerer zu lesen war.
Schließlich war es soweit. Die Spur war kalt, ich war allein und der Schnee fiel immer dichter. Der Tag war verloren, heute würde ich die anderen nicht mehr wiederfinden. Also musste ich selber einen Unterschlupf suchen. Nun gut, dies war nicht die erste Nacht, die ich allein im Wald verbringen musste.


Fortsetzung folgt

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RE: Moorholm Stories

#10 von det-70 , 23.12.2010 02:41

Fortsetzung Singende Wälder

Ich zog eine zeitlang herum, bis ich eine geeignete Stelle fand. Ein Windbruch hatte einen geschützten Platz geschaffen, den ich mit ein paar geschlagenen Ästen ausbauen konnte. Ein Feuer zu entfachen war schwieriger, gelang aber nach ein paar Anläufen. Nur das Jagdglück brauchte ich bei diesem Wetter erst gar nicht zu versuchen. Ein Eintopf aus Rinde, Wurzeln, Speck und ein paar Larven tat es auch.
Gegen Abend beruhigte sich das Wetter. Die Nacht würde den Umständen entsprechend bequem verlaufen und am nächsten Tag werde ich mich aufmachen können, die Kameraden wiederzufinden. In diesem Wissen legte ich mich zur Ruhe. Nur irgendwie wollte ich keine Ruhe finden. Ich wälzte mich hin und her und fand keinen richtigen Schlaf, nur ein leichtes Dösen. Jetzt kam auch noch Wind auf. Der Wind heulte in der Ferne und sang sein Lied. Es klang seltsam melodisch, fast als wäre es wahrhaftig Gesang.
Momentmal, ... hier bewegte sich doch gar nichts, wie konnte ich dann Wind hören?
Aber ... das war Gesang.
Ich kroch aus meinem Unterschlupf und jetzt war es klar erkennbar, aus der Ferne kam tatsächlich Gesang. Es waren viele tiefe Stimmen, die weit trugen. Der Schnee dämpfte die Töne zusätzlich, so dass fast nur ein dumpfes Sausen ankam. Auch die Richtung ließ sich nur schwer bestimmen, aber in etwa ließ sie sich heraushören. Da schien auch irgendwie ein Leuchten über dem Wald zu liegen; es machte die Sache so unnatürlich. Jedenfalls war der Himmel heller, als er sein sollte. Ich kannte Geschichten über Monster, die ihre Opfer mit Musik anlocken, doch so etwas hatte ich noch nie erlebt. An Schlaf war nun sowieso nicht mehr zu denken, die Neugier hatte mich fest erfasst.
Jetzt gab es doch noch eine Jagd. Ich machte mich bereit und brach auf.
Ich kam näher. Ich musste zwar ein paar mal die Richtung korrigieren, aber ich kam näher. Es war so unwirklich. Es lag ein eindeutig fremdartiges Leuchten über dem Wald. Ich fühlte mich fast wie in Trance. Mir kam das Ganze wie ein Traum vor, vielleicht war es auch einer. Der Gesang war jetzt klarer. Inzwischen glaubte ich auch nicht mehr an ein Monster. Es waren klar verschiedene, durch Trommeln begleitete, Stimmen und zwischen den Bäumen leuchtete ein Feuer, noch über das Leuchten im Hintergrund hinaus. Wer feierte denn hier draussen eine Party?
Ich schlich näher. Schließlich konnte ich etwas sehen. Auf einer Lichtung brannte ein großes Feuer. Um die Lichtung herum tanzten eine Art riesige Glühwürmchen, nur das es für Glühwürmchen viel zu kalt war. Ich zählte 14 menschengroße Humanoide, größtenteils Männer, aber auch ein paar Frauen. Alle trugen einfache, aber wirksame Waffen. Um was für Wesen es sich handelte, konnte ich nicht erkennen, da sie Masken trugen. Die Masken waren Tieren nachempfunden. Mal sangen die Wesen, mal tanzten sie um das Feuer, mal machten sie beides. Auf der anderen Seite der Lichtung hockten Drei, die auf hohlen Baumstämmen trommelten. Die Masken dämpften die Stimmen zusätzlich. Ich konnte keine Sprache heraushören. In der Tat klang es mehr so, als ob die Sänger Tierlaute nachahmten und in einen gutturalen Singsang einbauten. Es war für mich eine absolut fremdartige Szene. Fremdartig und fanszinierend. Ich war von der Szene so gefesselt, dass ich unvorsichtig wurde. Ich der Absicht, bloss nichts zu verpassen, wagte ich mich weiter vor ... zu weit.
"Wir haben einen Gast!" Ups, ... das war so nicht geplant. Einer der Tänzer, er trug eine Hirschmaske mit einem großen Geweih, war stehen geblieben und schaute mich direkt an. Alle blieben stehen und schauten aufmerksam in meine Richtung. Selbst die Glühwürmchen hatten ihren Tanz unterbrochen und harrten auf der Stelle. Da keiner einen agressiven Eindruck machte, stand ich auf, ohne meine Waffen zu ziehen. Vorsichtig trat ich auf die Lichtung.
"Ich entschuldige mich für mein Eindringen, ich wollte nicht stören. Mein Nachtlager liegt in der Nähe und Euer Gesang hat mich angelockt."
"Und da dachtest du, du könntest ein wenig mit uns mitfeiern?" Unter der Maske konnte man nicht feststellen, ab das freundlich oder feindselig gemeint war. "Diese Feier ist aber für Aussenstehende verboten. Dieser Platz ist für dich tabu!" Ja, das klang nicht mehr freundlich. Wir zogen alle gleichzeitig unsere Waffen, auch, wenn ich nicht wusste, wie ich mich gegen ein Dutzend Gegner gleichzeitig wehren sollte.
"Arnulf warte! Sieh!" Die Stimme aus der Menge liess alle innehalten. Die glühwurmartigen Lichter hatten ihre Position geändert. Sie tanzten jetzt alle über mir und senkten sich langsam ab, so dass sie mich wie eine Wand umgaben. Dann geschah etwas wirklich wunderbares.
Die Wolken brachen auf und durch eine kleine Lücke erschien ein voller Mond, der unsere kleine Szene noch stärker erleuchtete als Glühwürmchen und Feuer zusammen. "Sehanine steh mir bei!" entfuhr es mir unwillkürlich. Das konnte nur ein Traum sein. Götter greifen nicht so direkt in das Leben der Sterblichen ein und Vollmond haben wir auch erst in sechs Tagen.
"Die Mondgöttin beschützt und bürgt für dich. Sie muss noch grosses mit dir vorhaben." Die Stimme lenkte meine Aufmerksamkeit wieder auf den Boden. Keiner hatte noch Kampfhaltung inne. Durch die Masken konnte ich die neugierigen Blicke der Menge fühlen. Mein Gegenüber setzte seine Maske ab. Unter dem Hirschkopf kam ein Mensch zum Vorschein. "Du gehörst zu der Jagdgesellschaft. Wir dachten, ihr seid weiter nach Norden gezogen."
"Das Wetter hielt mich hier fest. Ich will morgen den anderen folgen."
"Und wir dachten, das Wetter hätte uns beschützt, dabei hat es den Besucher praktisch zu uns geführt!" Daraufhin brachen alle in Gelächter aus. Unter den Masken klang das richtig schaurig.
"Wir feiern die Rückkehr der Sonne." Natürlich, wir hatten Wintersonnenwende, ab morgen werden die Tage wieder länger. "Auch Du, als Jäger, verehrst die Geister, die uns umgeben. Komm! Rufe mit uns die Sonne herbei." Er trat beiseite und öffnete damit den Kreis. Damit war ich wohl eingeladen.


Fortsetzung folgt

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RE: Moorholm Stories

#11 von det-70 , 23.12.2010 02:43

Fortsetzung Singende Wälder

Der Tanz ging weiter. Man beachtete mich gar nicht mehr. Es dauerte einige Zeit, bis ich den Rhythmus gefunden hatte, doch bald tanzte ich mit. Ab und zu stiess ich ein Wolfgeheul aus und ging schließlich völlig in der Menge auf. Ich weis nicht mehr, wieviel Zeit vergangen war, als der Mann, der Arnulf gerufen wurde, mich beiseite nahm.
"Was heute geschieht hat Bedeutung für dich. Du bist eine wichtige Figur in einem grossen Spiel, sonst hätte sich die Mondgöttin nicht offenbahrt."
"Was bedeutet das? Soll das heissen, ich werde irgendwann ein grosser General oder gar König?"
"Nein, die Wege der Geister, oder wie du es wohl siehst, der Götter, sind nicht so direkt. Du musst nicht die grosse Feuersbrunst sein, die alles vernichtet, aber vielleicht der kleine Kiesel, der die Lawine hält oder löst. Kleine Entscheidungen mancher Wesen haben auf lange Sicht mächtige Auswirkungen und irgendwann stehst du an einer Weggabelung und der Weg, den du einschlägst, wird weitreichende Folgen haben, soviel steht fest."
"Das verstehe ich nicht."
"Das ist jetzt auch gar nicht nötig. Du bist noch jung, irgendwann wirst du verstehen. Aber aus irgend einem Grund scheint es wichtig zu sein, dass du heute an diesem Ort bist. Deshalb will ich dir etwas zur Erinnerung geben."
Arnulf nahme eine Lederschnur von seinem Hals. Daran hing ein länglicher Gegenstand. Eine kleine Knochenflöte.
Ich nahm die Flöte und hing sie mir um den Hals. "Ich danke dir, aber ich kann das nicht spielen."
Er lachte. "Das lernt sich. Probier es einfach. Dies ist ein magischer Moment. Man weis nie, was passiert. Komm, wir schließen uns den Anderen wieder an."
Mit diesen Worten führte er mich zurück in den Kreis der Tänzer. Dabei reichte er mir einen Bocksbeutel. Ich nahm einen tiefen Schluck. Alkohl kannte ich, auch Gebrannten. Dieses war anders. Es schmeckte warm, würzig. Ich nahm einen zweiten Schluck. Sofort fühlte ich mich leichter. Ich trat in der Kreis der Tänzer und folgte dem Reigen.
Zeit verging, oder auch nicht. Ich tanzte, sang und verlor mich selbst. Meine Umgebung nahm ich kaum noch wahr. Tänzer, Licht, über uns der Mond, alles war eins. Irgendwann nahm ich die Flöte. Einzelne Töne ergänzten den Rhythmus. Bald wurde es mehr. Eine Melodie entstand.
Auf einmal stand ich nahe am Feuer und spielte, als hätte ich nie etwas anders getan. Die Funken und Flammen veränderten sich, sie begannen selber zu tanzen und folgten meiner Melodie. Die Lichter, die Glühwürmchen kamen herbei und auch sie folgten dem Klang der Flöte. Sie umtanzten die Flammen und vereinigen sich mit ihnen. Zuerst eine unförmige Flamme, formten sie sich und nahmen Gestalt an. Die Flamme umtanzte mich, sie war heiss, fast verbrannte sie mich, doch sie konnte mir nicht den Atem rauben, ich spielte und spielte und spielte. Ich tanzte mit der Flamme, die inzwischen eher lang als hoch war. Was sonst noch geschah, war jenseits meiner Wahrnehmung, es existierten nur noch die Flamme und ich und wir waren eins.
Die Flamme nahm Gestalt an. Ein Tier. Deutlich waren bereits die vier Beine und der Schwanz erkannbar und dann heulte die Flamme auf und offenbahrte einen riesigen, feurigen Wolf. Der Wolf war ich und ich war der Wolf. Wir tanzten und heulten gemeinsam, zwei Wesen, die eines waren. Die Flammengestalt des Wolfes nahm alles ein, was ich wahrnehmen konnte, bis der Zauber irgendwann verflog und das Licht des Wolfes der Dunkelheit wich.
Das letzte, an dass ich mich erinnern konnte, war eine entfernte Stimme: "Vergiss dies nicht. Es ist eine Prophezeiung, die dein Leben verändern wird. Sie zeigt dir eine Weggabelung." Dann war da nichts mehr.

Ich erwachte in meinem Lager im Windbruch. Es war hell, aber früh am Morgen. Ich fühlte mich ausgeruht und seltsam erfrischt, anders, als dieser verrückte Traum erwarten liess. Puh ... was für ein Traum, davon sollte ich den anderen nichts erzählen. Die Anderen! Ich musste aufbrechen und sie suchen.
Schnell packte ich meine Sachen, dabei rutschte eine Schnur um meinem Hals aus der Kleidung hervor.
Daran hing eine kleine Knochenflöte.


> Korgul, Jäger

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RE: Moorholm Stories

#12 von Nobbi , 25.12.2010 12:10

Tag 450 in Moorholm
November

Nun ich habe es geschafft... oder vielmehr wir. Glücklicher Weise war ich schlau genug mir etwas Hilfe anzuheuern. Ein paar „Freunde“ aus den dunklen Ecken von Moorholm.
Wir haben es geschafft in das Gebäude der schwarzen Schlinge übers Dach einzudringen. Die Wachen waren recht gut ausgebildet und bewaffnet doch der Überraschungsmoment war auf unserer Seite. Keiner hat überlebt. Auch wenn es ein harter und blutiger Kampf war sollte das wirklich gefährliche nicht die Wachmannschaft sein.
Es gab einen Raum der mit Fallen gesichert war. Eine davon hat mich erwischt. Ein Feuerball. Sehr schmerzhaft. Ab jetzt werde ich mit so etwas noch vorsichtiger sein. Als wenn das nicht genug gewesen wäre stand im Raum auch noch ein Steinwächter. Wie allgemein bekannt wirkt Gift nicht gegen Stein. So habe ich den Großteil des Kampfes meine Begleiter erledigen lassen. Das war ein Fehler, denn einer von ihnen hat das Interessanteste im Raum, ein paar Aufzeichnungen eingesteckt, bevor ich sie einstecken konnte.
Nun ich lies sie in Ruhe Plündern und ging alleine in den Keller. Dort war ein Kerker mit Unmengen von Untoten... Was machen Untote in Moorholm? Es wurde noch Merkwürdiger. Tief im Keller, hinter dem Kerker lag eine Gruft gebaut aus uraltem Stein. Stein der älter ist als Moorholm selbst und dort standen... oder stehen immer noch Särge.
Aus Rabenstein.
Und ihre Bewohner waren nicht weit. Zu meinem Bedauern haben sie mich überrascht als sie vom „essen“ wieder nach Hause gekommen sind. Wie sie an meinen Begleitern vorbei gekommen sind habe ich bis jetzt noch nicht rausbekommen. Die beiden waren nicht sehr erfreut über mein Eindringen und griffen an.
Ich habe nur knapp überlebt. Zu knapp für meinen Geschmack.
Ich habe mich mit vielen Verletzungen und total erschöpft in mein Versteck geschleppt. Am nächsten Tag besuchte mich Che und beglückwünschte meinen Erfolg. Leider konnte ich wie immer nicht viel aus ihm rausbekommen aber wenigstens war er sehr spendabel.
Ich sitze jetzt seit drei Tagen im Versteck und halte es kaum noch aus. Morgen gehe ich wieder unter Leute.

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RE: Moorholm Stories

#13 von Styrx , 27.12.2010 07:40

Da die Geschichten nicht nur Moorholm allein betreffen, habe ich den Titel umbenannt. Ich freue mich auf weitere nette Erzählungen aus den Kalten Landen...

 
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RE: Moorholm Stories

#14 von Nobbi , 30.12.2010 02:23

Die Umbenennung finde ich nicht gut.
Da "Moorholm Story`s" eine Anspielung auf "GTA Liberty City Storys" ist.
Das ist eine Respektbekundung von mir an Thum, Kreos, Berengar, Sammuel und all die anderen die sich als (Klein-)Krimmienelle dem harten Leben Moorholms stellen und täglich ums Überleben und/oder Vermögen kämpfen.
Nun das sich Korgul nicht mehr häufig in Moorholm aufhält, ist eine Kleinigkeit die meiner Meinung nach ignoriert werden kann. (und auch die Tatsache das er nicht mehr zur krimminellen Belegschaft gehört)

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RE: Moorholm Stories

#15 von Styrx , 30.12.2010 08:44

Du bist der Autor. Du bist nicht einverstanden. Daher sofort wieder zurück umbenannt.

 
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