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Bitte Ankreuzen [ ]Ja [ ] Nein

#1 von lockeloeckchen , 14.12.2012 19:07

Das Klackern kleiner, schneller Schritte halte durch den Flur. Stöckelschuhe mit Pfennigabsätzen. Dann plötzlich ein Platschen, mit dem sofort das Getappel stoppte. Er linste um die Tür und sah wie eine kleine Frau, Anfang 30, mit einem eleganten Hosenanzug und Stöckelschuhen mit Pfennigabsätzen, dabei war einige Hefte wieder vom Boden auf zu lesen. "Darf ich ihnen helfen Frau Hütke?" Elisabeth Hütke blickte über ihre Schulter und sah einen langen, drahtigen Jungen. Sie drehte sich wieder um und sammelte Wortlos weiter die Hefte auf.
"Bitte schlagt alle Libro CDXXXII auf." Im Raum Herrschte Stille. Frau Hütke schrieb etwas an die Tafel. Sigmut kauerte an seinen Fingern. Er war nervös. >Was wird sein Vater nur sagen. Er ist sicherlich enttäuscht sobald er es erfuhre.< Sigmut drehte sich zu dem langen, drahtigem Jungen um. "Hey, Hecky", flüsterte Sigmut, "was hast du?" Hektor blickte aus dem Fenster und träumte vor sich hin. Er schwalkte in Erinnerungen und Zukunftsgedanken. Er dachte daran, was er alles erreichen wird. Er dachte daran wie wenig ihm sein Vater früher doch zugetraut hatte. Er dachte daran wie stolz er doch sein wird, wenn er, Hektor, es geschafft hatte seine Träume zu verwirklichen. Er träumte. "Hecky, hörst du mir überhaupt zu?" Hecktor drehte sich langsam zu Sigmut um, doch blieb sein Blick an Frau Hütke stehen. Diese stand mit ernster Mine neben Sigmut, der sie erst jetzt bemerkte. "Herr Grum", begann sie, "glauben sie eigentlich ich mache das hier zum Spaß?" Sigmut Grum wusste genau, dass er auf diese Frage nicht antworten musste. "Nein, das glaubt Sigmut nicht. Er wollte mich lediglich ermahnen ihrem Unterricht besser folge zu leisten, anstatt zu träumen." Sowohl Sigmut, als auch Elisabeth Hütke, so wie der rest der Klasse blickte geistesabwesend Hektor an.

 
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RE: Bitte Ankreuzen [ ]Ja [ ] Nein

#2 von lockeloeckchen , 16.12.2012 17:18

Der Weg nach Hause war immer lang. Von der Schule aus ging es durch den Steinpark, über eine kleine Brücke hin zur Vorstadt, welche sich mit ihren vielen Einfamilienhäusern und großen Gärten kilometerweit erstreckte. Und fast im letzten Haus der langen Straße wohnte Hektor. Natürlich könnte er jeden Tag mit der Anti-Grav-Bahn fahren, aber er liebte es durch den Park zu schländern und entlang der Straße die vielen Vorgärten zu bestaunen. Heute aber bereute Hektor seine Entscheidung. Kurz vor der Brücke zur Vorstadt hatte es begonnen zu regnen. Zwar rannte er anfangs noch die Straße entlang, doch schon bald wurde der Regen stärker und er rettete sich unter das Vordach eines der Vielen Häuser. Das Haus war wie alle Häuser weiß verputzt. Die Fenster waren lang und schmal und erinnerten an die Kathedrahlenbauten, welche er auf Cadia gesehen hatte. Sie waren mit massiven Steinen eingefasst, welches dem ganzen Kraft verlieh. Das Dach war mit Blauen, glasierten Tohnzeigeln verkleidet. Das Vordach unter dem Hektor stand war wie ein Flügel zur Straße hin hoch gebogen. Der Garten bestand größten Teils aus Rasen mit einigen Büschen und einem kleinen Kräuterbeht direkt unter einem Fenster. Ein Mann hatte sich, mit seinen Unterarmen verschrängt, auf die Fensterbank gelehnt und schaute aus dem Fenster Hektor freundlich an. Dieser nickte kurz, als Zeichen der Dankbarkeit für den rettenden Unterschlupf.
Kxax war so viel anders als Cadia. In den Vorgärten der Städte auf Cadia wuchsen selten "echte" Pflanzen. Überall Bionisch "verbesserte" Pflanzen und Bäume mit metallernen Blättern. Es hatte ihn fasziniert, keine Frage, aber irgendwie war es auch abstoßend. Sogar Menschen waren verändert, zu halben Maschinen verarbeitet. Die so genannten Mechanikus waren ihm ein Rätsel. Teils war es ihm nicht möglich gewesen, was Fleisch und was Metall an ihnen war. Noch schlimmer fand er die Servitoren, welche noch nicht einmal mehr eigenständig denken konnten. Seit einigen Jahren hatten die Mechanikus und ihre geistelosen Servitoren auch auf Kxax einzug gehalten. Es gruselte ihn immer wieder solche Geschöpfe zu sehen. Hier, in der Vorstadt von Kxax Hauptstadt Yxant, hatten sich die Metallmenschen noch nicht gezeigt. Es schien Hektor oft, als mieden sie das Natürliche, die Natur und... das Leben?
Der Regen wurde schwächer und Hektor wagte den versuch, seinen Heimweg fort zu setzten. Er dachte wieder an die Schule. Ein leichtes Grinsen spickte sein Gesicht, als er an das verdutze Gesicht von Frau Hütke denken musste. "Dem Lisbeth hast du es aber heute gezeigt", hatte ein Kommilitone nach der Stunde zu ihm gemeint. Hektor fühlte sich gut.

 
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RE: Bitte Ankreuzen [ ]Ja [ ] Nein

#3 von lockeloeckchen , 17.12.2012 07:29

Sie gab ihm einen Kuss. "Wie war die Schule?", fragte sie während sie sich wieder ihrer Frudika zu wand. Frudikas waren gelb blühende Zwiebelblumen, welche es überall auf Kxax gab. Viele Kxaxaner und Kxaxanerinnen hielte und züchteten sie in ihren Wohnungen. Luise hatte sich seit einiger Zeit die Aufgabe gestellt, eine der Frudikas in lila zu züchten. Luise war Hektor Frau. Luise war alle in allem sehr durchschnittlich. Sie war nicht gärtenschlank, aber auch nicht dick, sie war nicht klein, aber auch nicht wirklich groß. Sie hatte mattschwarze Haare und ein hüpsches Gesicht mit einer kleinen Stupsnase. "War ganz witzig", antwortete Hektor, während er sich vor das Bild-Kom-Gerät setzte und begann Nachrichten zu schauen.

 
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