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Euer Forenadministrator Eversor
Dem möchte ich jetzt aber mal widersprechen. GW hat es als einzige namhafte Firma in der Tabletopbranche (zumindest im Sektor SciFi und Fantasy) geschafft, das große Sterben in den 90ern zu überleben. Der Grund war, dass sie durch den Schritt zu AG gemacht haben. Dadurch konnten sie ihre Fertigungsmethoden auf den aktuellsten Stand bringen und mit Kunststoff den Markt im großen Umfang bedienen. Und seit dem ist GW stetig gewachsen. Selbst in den Jahren mit Verlusten in der Bilanz lag das nicht an schwindenden Umsätzen sondern an sehr kostenintensiven Investitionen wie der Rückverlagerung der Produktion aus China nach England.
Abgesehen davon, eine Hobbyfirma bedient den Hobbymarkt, die muss nicht der gute Kumpel aus dem Hobby sein. Im Gegenteil, viele Firmen der Branche sind daran gestorben. Auch Ravensburger ist z.B. eine AG und bedient das Spiele-Hobby. Das funktioniert auch.
Das Hauptproblem bei GW ist, dass viele Spieler eben nicht sehen (wollen), dass GW eine renditeorientierte AG ist. Man erwartet, dass sie selbstlos für das Hobby Geld ausgeben. Gewinndenken ist verpönt. Wobei das eben nicht nur GW betrifft sondern auch andere Firmen. Ich habe schon von oft genug erlebt, dass Hersteller, Vertriebe oder auch Läden zu hobbyistisch dachten. In den meisten Fällen sind das Katastrophen. Ich habe es gerade erst wieder erlebt, als ich im Kontor Sachen für SAGA bestellen wollte. Der deutsche Exklusivvertrieb hatte nicht einmal die Grundausstattung vollständig da. Und wenn, dann meist nur in einfacher Ausführung. Der Rest muss erst vom Vertrieb bestellt werden, wobei der Chef des Vertriebs noch nicht einmal wusste, was er überhaupt bekommen kann. Oder Firmen wie Privateer, wenn man etwas von denen will, dann kann man sich nicht sicher sein, ob der deutsche Vertrieb die Sachen innerhalb von zwei Wochen geliefert bekommt oder ob man nicht doch eher zwei Monate (oder mehr) warten muss, da die europäische Produktion gerade wieder einmal in Amiland verkauft wird. Eine gewinnorientierte AG kann sich so etwas nicht erlauben. Und da war nach Lieferschwierigkeiten im Normalfall auch alles nach zwei Wochen spätestens lieferbar.
Die angestrebte Gewinnmaximierung bringt dem Hobbyisten eben doch gewisse Vorzüge.
Um aber noch etwas zum eigentlichen Thema zu schreiben, der Games Day war aus meiner Sicht ein toller Tag. Schlangen gab es nur bei den Geländebauworkshops, bei denen mal locker mal anderthalb bis zwei Stunden warten musste, bis man sich zum Basteln hinsetzen konnte. Und leider war bereits mittags das Material dank gravierender Fehlplanung dermaßen abgegriffen, dass man lediglich ein paar absolut sinnlos zusammengewürfelte Gussrahmen bekam, die man höchstens noch für die Bitzbox plündern konnte.
Abgesehen davon war überall wenig bis kein Betrieb. Die Vitrinen konnte man problemlos bestaunen - auch wenn die Golden Demon Beiträge in einigen Bereichen echt traurig waren. Viele der guten kannte man schon von Fotos anderer Veranstaltungen und die restlichen waren teilweise nicht wirklich gut. Ich hatte den Morgen noch überlegt, ob ich nicht aus Spaß ein Modell einpacke und einreiche. Ich will jetzt beileibe nicht sagen, dass ich mit dem Exorzisten, den ich schon in der Hand hatte, den Demon gewonnen hätte, aber ich hätte gar keine so schlechten Chancen auf eine Nominierung gehabt.
Aber nicht nur bei den Virtinen war es leer. Armies on Parade war es auch. Etwa die Hälfte der Ladensieger war nicht auf dem GD, obwohl sie freien Eintritt hatten.
Und das großte Wunder war der FW-Stand. Von den zwei Dutzend Leuten im Raum gehörte mehr als die Hälfte zum FW-Team und GWs Security. Die Mitarbeiter waren so gelangweilt, dass sie ganz enttäucht waren, dass sie mir nicht weiterhelfen konnten, da ich nur schauen wollte. Recht zuverlässigen Berichten nach hat FW auf diesem GD erstmalig bei einer Veranstaltung Verluste gemacht und man überlegt ernsthaft, ob man bei einem weiteren deutschen GD überhaupt wieder einen Stand mache.
Auch die Bring & Battle Area war leer. Lediglich an den Probetischen der Lizenznehmer waren Spieler versammelt. Die Spieltische wurden nicht genutzt.
Von den Panels oder von den Workshops von Team Deutschland oder der Affenbande habe ich leider nichts mitbekommen, der einzige, der mich auch richtig interessiert hätte (Freehands) war aber auch zu einer Uhrzeit, zu der wir noch auf der Autobahn waren.
Und mein abschließendes Fazit? Der GD war ein schöner Tag. Das lag allerdings auch daran, dass ich kostenlos über die Gästeliste reingekommen bin und keine Erwartungen gestellt hatte. Somit konnte ich auch nicht enttäuscht werden oder musste mich über verbranntes Geld ärgern. Die 50 € wäre mir der GD jedenfalls nicht wert gewesen.
Ich vernute übrigens stark, dass es keinen weiteren GD in Deutschland geben wird - zumindest nicht in der Form. Dafür sind die Besucherzahlen wahrscheinlich zu niedrig gewesen. Am Ende des Tages konnten nicht einmal die Mitarbeiter in höherer Position in der dt. Firmenzentrale abschätzen, ob man schwarze Zahlen geschrieben hatte.
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@Eversor: Ich meinte das im Grundgedanken. Dann müßten sie nämlich jedes Jahr 8 % mehr Gewinn machen, wie im Vorjahr, also auch grob ein zwölftel mehr verkaufen, oder die Preise entsprechend anheben. (Kleine Zahlenfolge für einen meiner Monolithen, momentan 52 € -> nächstes Jahr (2014) 56,16 € -> (2015) 60,65 € -> (2016) 65,50 € --> (2018) 76,41 €)
Beides dürfte im Hobbybereich schwierig sein, da es sich nur um Spezialprodukte handelt. Sie müssen irgendwann die Preise anheben, das ist ganz klar, denn mit dem Hobbykumpelgedanken ist man schon pleite, bevor man angefangen hat. Aber wenn angeblich die Jugendlichen die Zielgruppe sind, kann ich keine 50 € für den Eintritt nehmen, oder muß so richtig was bieten. Das sieht ganz klar nach einer Fehlkalkulation oder Fehlerwartung aus. Da die Veranstaltung Kosten verursacht, scheint ein Eintritt bis um die 10 € angemessen, aber eine Messe als solches ist nicht unbedingt als Gewinnbringer direkt zu sehen, das wichtige ist die Anwerbung von Neukunden, oder zumindest die Marktpräsenz. Ich kann aber nicht die Messe zwingend als Gewinnerwirtschaftung selbst sehen, den Gewinn macht der Vermieter, sonst würde nämlich auch der mit seiner Bude pleite gehen. Der Gewinn für FW und GW, wären die Kunden, die sich angesprochen fühlen und später erhalten bleiben. Da liegt wahrscheinlich auch der Fehler, solche Veranstaltungen sind immer für die längerfristigen Beziehungen ausgelegt, oder um einen großen Handel zu schließen. Für einen großen Handel, oder viele Kleine, müßte ich aber genug Leute anlocken. Wenn GW nur mal schnell die dusseligen Jugendlichen ausnehmen will, ist eine Veranstaltung wie der Games Day nicht wirklich produktiv, wenn sie 50 € Eintritt nehmen. Man könnte ihn dann als Prestige sehen, aber auch dieses erwirtschaftet, wenn überhaupt, nur indirekt Gewinn.
Grüße
Thingol
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Nach Deiner Rechnung wäre das übrigens harmlos gegen den Cybot. Der müsste dann nämlich inzwischen 151,34 € kosten. In der Augustausgabe des WDs aus dem Jahr 1996 ist er nämlich mit 80,- DM ausgepreist, was bei der Preissteigerung von 8% pro Jahr in 17 Jahren zu einem Preis von 296,- DM oder den oben genannten 151,34 € führt.
Die Destruktoren der Necrons lägen dann nach ihrem Erscheinen 1998 bei einem Ausgangspreis von 25 DM bei inzwischen 40,55 €.
Vielleicht solltest Du auch so Dinge wie Kostensenkungen, Vergrößerung des Kundenstamms oder Lizenzeinnahmen nicht vergessen. Und alles drei hat GW geschafft. Übrigens finde ich es erstaumlich, dass GW im letzten Geschäftsjahr noch immer mehr als 3% Gewinnsteigerung geschafft hat, obwohl "Der Hobbit", euphemistisch ausgedrückt, ein absoluter Ladenhüter ist und nur Lizenzgebühren kostet.
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